Helgoland

Einmal und nie wieder!

Eigentlich hatte ich vor, der Insel zu jeder Jahreszeit einen Besuch abzustatten. Doch mein erster Besuch wird auch der letzte bleiben.

Ich war ja schon in so manchem Winkel der Erde, aber so wurde noch nie mit mir/uns (wir waren zu fünft) umgegangen.

Ein paar Beispiele:

1. Als wir mit dem Flugzeug landeten, wurden wir darauf aufmerksam gemacht, dass wir uns beeilen müssten, wenn wir die Fähre noch kriegen wollen.

Es wurde uns angeboten mit dem Bulli zufahren, also schnell das Gepäck rein und los gings. Nach etwa 300 Metern sind wir auch schon an der Fähre,

wo der Fahrer beim Ausladen der Koffer (er ist nicht behilflich) von mir 5€ verlangt. Ich hatte zwar gedacht, dass der Transfer mit im Flugpreis war, war aber wohl nicht.

Als ich ihm 5€ geben will, lacht er mich aus und meint der Preis wäre pro Person, also wurden 25€ für 300 Meter Fahrt fällig. Darüber zu reden war zwecklos!

Ach ja, bis die Fähre kam dauerte es, obwohl wir uns ja so beeilen mussten, noch 10 Minuten. (Sie fährt sowieso alle halbe Stunde) Aber wir wussten es ja nicht besser...

2. Auf der Fähre wurden wir wiederholt (Wir mussten ja morgens und abends die Fähre zur Überfahrt Düne/ Hauptinsel nutzen) in einem nicht sehr nettem Umgangston

darauf aufmerksam gemacht, dass wir (trotz abklopfen) noch Sand an den Schuhen hätten,

dieser würde dazu führen, dass sie immer wieder den Filter der Lenspumpe sauber machen müssten. Wohl gemerkt, wir kamen von einem Strand!

Auf meine Anfrage, warum denn nicht wenigstens ein Besen zum Saubermachen der Schuhe bereit stünde bekam ich nur einen verächtlichen Blick und keine Antwort.

Und da ging es nicht nur uns so, ältere Herrschaften und Familien mit Kindern bekamen die gleiche Ansage.

3. Da wir natürlich mehrere Fahrkarten (Hin,-Rückfahrt 5€) für die Fähre in einem Paket gekauft hatten, stand ich einen Morgen dumm da, denn ich hatte die Karten im Hotel vergessen.

Also ging ich in zum Fahrkartenschalter und fragte, ob ich meinen Personlausweis hinterlegen könnte, um ihn dann am nächsten Tag gegen die Karten wieder einzutauschen.

Ich erntete nordisches Gelächter und ein klares "Nein".

4. Im Dünenrestaurant wurden wir beschimpft, als wir mit etwas sandigem Gepäck einen Kaffee bestellten. Wir gingen ohne Kaffee wieder...

5. In der Oberstadt besuchten wir abends ein Lokal, auf die Frage ob ich auch einen halben Liter Wein bekommen könnte, bekam ich zur Antwort,

er wäre doch nicht der Italiener bei mir zu Hause um die Ecke, entweder nehme ich es so wie es auf der Karte steht, oder gar nicht.

Eigentlich wären wir jetzt gegangen, da wir aber schon Essen bestellt hatten, blieben wir. Ich bestellte übrigens ein kleines Wasser...

6. Selbst der Fahrstuhl zur Oberstadt kostet  für jede Fahrt 60 Cent (Wofür bezahlt man eigentlich Kurtaxe?) Ich benutzte ihn aber auch nur am Tag der Abreise

und konnte aufgrund fehlenden Kleingeldes nur mit einem 10€-Schein bezahlen und bekam doch tatsächlich das Rückgeld in Höhe von 9,40€ in 5,  10 und 20 Cent Stücken zurück.

Man könnte ja sagen Geld ist Geld, aber gerade kundenfreundlich ist das nicht.

Ich könnte hier noch einige Zeilen mit "Nettigkeiten" der Inselbewohner zum Besten geben, aber wir wollen es mal nicht übertreiben...

Mein Fazit:

So schlecht wurde ich noch nirgendwo behandelt, würde die Insel nicht von so vielen Tagestouristen besucht, wären die "netten" Bewohner schon längst arbeitslos und pleite.

Auf dem Festland könnte sich keiner so ein Gehabe erlauben!

Ach ja, eigentlich ging es uns an den vier Tagen ja um die Kegelrobben. Und deshalb zum Schluss auch noch etwas positives:

Es waren die einzigen Bewohner der Insel, die trotz des nicht so tollen Wetters immer freundlich zu uns waren.

Bravo!